Das Prinzip der Minimalkonstanz
Das Prinzip der Minimalkonstanz!
Du suchst nach einem Ansatz, um in diesem Jahr deine Neujahrsvorsätze wirklich umzusetzen? Und das am besten ohne Druck, Quälerei und Stress? Dann solltest du dich mit dem Prinzip der Minimalkonstanz beschäftigen – hier treten die Veränderungen zwar langsam, aber dafür sicher ein und du kommst im Endeffekt wahrscheinlicher an dein Ziel als mit vielen anderen Ansätzen. Es ist bekannt, dass wir überschätzen, was wir in einem Monat erreichen können und gleichzeitig unterschätzen, was wir in einem Jahr erreichen können.
Was ist das Prinzip der Minimalkonstanz?
Anders aus gedrückt könnte man es auch „die Politik der kleinen Schritte nennen“! Es geht um die Grundannahme, dass langfristiger Erfolg immer darauf basiert, was für Dinge du täglich in deinem Alltag tust. Denn, alles, was du konstant mit minimalem zeitlichen Aufwand tust, hat langfristig große und positive Auswirkungen auf dein Leben. Oft sind es die ganz kleinen, unscheinbaren Handlungen, die auf lange Zeit einen enormen Unterschied machen. Letztlich besagt das Prinzip der Minimalkonstanz, dass es der beharrliche, in kleinen Schritten gegangene Weg ist, der zum Erfolg führt.
Das Gehirn auf deiner Seite
Dieses Vorgehen hat den entscheidenden Vorteil, dass unser Gehirn uns nicht in die Quere kommt. Wenn wir auf einmal und plötzlich eine große Veränderung umsetzen wollen, kommt früher oder später die innere Stimme bzw. der innere Schweinehund und argumentiert dagegen, stellt unser Ziel infrage oder findet Ausreden. Dies liegt auch daran, dass unser Gehirn in erster Linie unser Überleben sichern will. Das, was wir bisher gemacht haben, hat uns Überleben lassen – also sollten wir uns auch weiterhin daran halten. Veränderungen bedeuten für das Gehirn immer eine Form von Gefahr, da der Ausgang der Veränderung ungewiss ist. Unser Gehirn ist nicht daran interessiert uns fit, glücklich oder gesund zu machen, sondern daran, dass wir irgendwie überleben. Deshalb sind große adhoc-Veränderungen eine potenzielle Gefahrenquelle für uns und wir können mit entsprechender Gegenwehr rechnen. Gehen wir hingegen im Alltag nur einen ganz kleinen Schritt in eine andere Richtung, wittert das Gehirn keine Gefahr und lässt uns gewähren. Dies ist der Vorteil des Prinzips der Minimalkonstanz – die einzelnen Schritte sind so klein, dass sie uns nicht schwerfallen, wir kaum Überwindung brauchen und wir davon überzeugt sind, dass wir sie leicht meistern können. Erst auf lange Sicht wird daraus der große Erfolg, den wir uns wünschen.
Anwendung im Alltag
Was willst du dieses Jahr verändern? Abnehmen? Sparen? Aufhören zu rauchen? Mehr trainieren? Dich gesünder ernähren? Dann mache dies mit dem kleinstmöglichen Aufwand und dafür jeden Tag. Zum Beispiel: Du willst aufhören zu rauchen? Dann rauche jeden Tag eine Zigarette weniger (das macht 365 weniger gerauchte Zigaretten im Jahr). Du willst dich gesünder ernähren? Dann integriere jeden Tag eine gesunde Mahlzeit/einen gesunden Snack in deinen normalen Essensplan. Du willst mehr trainieren? Dann starte damit, jede Trainingseinheit um 5 Minuten zu verlängern. Du willst abnehmen? Dann lasse bei einer Mahlzeit pro Tag Fett, Zucker oder Kohlenhydrate weg. Du willst eine neue Sprache lernen? Dann lerne jeden Tag ein neues Wort. Diese Veränderungen erscheinen uns zu gering für unser großes Ziel, aber in Summe macht jeder einzelne Tag einen enormen Unterschied und in einem Jahr sind wir viel weiter, als wenn wir jetzt vier Wochen durchpowern und dann erschöpft aufgeben.